Die Suche nach einem geeigneten Klebstoff war das Hauptproblem der Restaurierung zweier Keulengläser
aus einer Ausgrabung in Naumburg.
Vor der Arbeit an diesem Problem wurden die Objekte in ihrem Zustand nach
dem Eingang in das Museum dokumentiert.
Eine kurze Untersuchung der archäologischen Einordnung ist ebenfalls
Bestandteil der Diplomarbeit.
Der Kern dieser Arbeit ist die Entwicklung des Prototyps eines reaktiven Acrylatklebstoffes zur Klebung archäologischer Gläser.
Dieser Klebstofftyp bietet die Möglichkeit, die Verarbeitungseigen-
schaften eines Reaktionsklebstoffes mit den außerordentlichen
Alterungseigenschaften und der Reversibilität der Acrylate zu verbinden.
… verbreitern sich beide Profile in einem leicht eingezogenen Schwung zur breitesten
Stelle der Gefäße bei etwa 3/4 ihrer Gesamthöhe.
Bis zu ihren schmalsten Partien kurz
vor dem Übergang zum Fuß verjüngen sich beide Glaskörper beinahe gleichmäßig.
Der leicht eingezogene Schwung…
… makroskopisch sind einige Blasen in der ansonsten homogenen Glasmatrix erkennbar.
Auffällig ist die Verteilung der Blasen im Glaskörper.
Während die Blasen im Rand- und Fußbereich gleichmäßig rund sind, werden sie von der breitesten Stelle des Gefäßprofils zum
Stiel hin immer langgestreckter.
Ihre maximale Länge erreichen sie an der schmalsten
Stelle des Stiels. Sie sind entlang der Längsachse des Gefäßes…
… Ziel der Entwicklung eines geeigneten reaktiven Acrylatklebstoffes zur Restaurierung
archäologischer Gläser ist nach der Zusammenstellung der bisherigen Fakten am ehesten
mit einem selbstformulierten UV-initiierten Methacrylat zu erreichen. Aufgrund ihrer besseren…
… zufällige Beobachtung wurde dann allerdings der grundlegende Fehler im bisherigen
Versuchsaufbau deutlich.
Einige der belichteten Proben lagen auf dem Arbeitstisch etwa
zwei Stunden unter der Arbeitsplatzbeleuchtung aus zwei Leuchtstoffröhren
(15 W/Lichtfarbe 33 und 22 W/ Universal White).
In diesen Reaktionsgefäßen hatte
sich nach dieser Zeit und unter diesen Lichtverhält-nissen ein fester Kunststoff gebildet.
Ein Gegenversuch…
… möglich, durch Lichtinitiation in einem Wellenlängenbereich, der außerhalb des Absorptionsbereiches des Glases liegt, ein transparentes, unvernetztes Methacrylat zu erzeugen, wobei auch die Löslichkeit aller selbstformulierten Systeme in vollem Umfang…
… mit leicht keulenförmig gebauchter Wandung kommen in der zweiten Hälfte des 14. Jh.
und der ersten Hälfte des 15. Jh. bereits in Böhmen vor, bilden hier jedoch nur eine Sonderform
von nuppenbesetzten Stangengläsern.
Auf deutschem Boden werden die Keulengläser dem Ende des 15. Jh.
und der ersten Hälfte des 16. Jh. zugeordnet.
Auch die gefundenen Vergleichsstücke werden alle in
diesen Zeitraum datiert. Ihr Verbreitungsgebiet…